08/14/2012 - 13:18 | Deutscher Naturschutzring | NEP
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei erhalten Sie in Ergänzung der Ihnen zugegangenen ausführlichen Stellungnahmen unserer Mitgliedsverbände BUND, NABU und des Landesbüro der Naturschutzverbände NRW unsere in fünf Punkten zusammengefasste Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Helmut R.
Netzentwicklungsplan Strom 2012
Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber vom 30.5.2012
Stellungnahme des Deutschen Naturschutzrings (DNR)
1. Vorstellungen der Übertragungsnetzbetreiber für künftigen Netzbedarf werden zwar ausführlich dargestellt. Daten sind allerdings nur schwer nachvollziehbar, da Netzausbaubedarf nicht detailliert genug ausgewiesen wird.
2. Umfang des NEP-Entwurfs ist viel zu gross und entspricht betriebswirtschaftlichen Interessen der Übertragungsnetzbetreiber. Er steht im Widerspruch zu einer zukünftigen dezentralen Stromversorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien. Der NEP-Entwurf geht für das Jahr 2020 von einer stark überhöhten Kohlestrommenge aus. Bezeichnender Weise sind einige der neu geplanten Kohlekraftwerke in der Küstenregion vorgesehen, obwohl es dort ein überschüssiges Windangebot gibt. Mit den geplanten Leitungen soll offensichtlich auch überschüssiger Kohlestrom abtransportiert werden. Der DNR lehnt den Entwurf daher ab.
3. Wir schlagen stattdessen vor, den NEP als Lernprozess auszugestalten. Netzum-und Ausbaumassnahmen sollten erst dann erfolgen, wenn sie sich durch fortschreitende Erkenntnisse als notwendig erweisen. Eine Priorisierung von Massnahmen ist erforderlich.
4. Eine Überdimensionierung des Netzum- und Ausbaues erfolgt auch wegen der zugrundegelegten überdurchschnittlich hohen Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien (112 %). Eine ausreichende Berücksichtigung einer erhöhten Leistungsfähigkeit der Verteilnetze durch den gezielten dezentralen Ausbau von BHKW mit angeschlossenem Wärmespeicher ist nicht erfolgt. Sie lassen sich zu virtuellen Kraftwerken verknüpfen.
5. Nicht zuletzt reduziert ein intensiver Ausbau der Windenergie im Süden und Westen Deutschlands den Bedarf an Stromtransport von Nord nach Süd erheblich. Das beträchtliche gegenüber den Annahmen im NEP-Entwurf zusätzliche Windkraftpotential wird in der Studie des Kasseler IWES Fraunhofer Instituts deutlich.
anbei erhalten Sie in Ergänzung der Ihnen zugegangenen ausführlichen Stellungnahmen unserer Mitgliedsverbände BUND, NABU und des Landesbüro der Naturschutzverbände NRW unsere in fünf Punkten zusammengefasste Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Helmut R.
Netzentwicklungsplan Strom 2012
Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber vom 30.5.2012
Stellungnahme des Deutschen Naturschutzrings (DNR)
1. Vorstellungen der Übertragungsnetzbetreiber für künftigen Netzbedarf werden zwar ausführlich dargestellt. Daten sind allerdings nur schwer nachvollziehbar, da Netzausbaubedarf nicht detailliert genug ausgewiesen wird.
2. Umfang des NEP-Entwurfs ist viel zu gross und entspricht betriebswirtschaftlichen Interessen der Übertragungsnetzbetreiber. Er steht im Widerspruch zu einer zukünftigen dezentralen Stromversorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien. Der NEP-Entwurf geht für das Jahr 2020 von einer stark überhöhten Kohlestrommenge aus. Bezeichnender Weise sind einige der neu geplanten Kohlekraftwerke in der Küstenregion vorgesehen, obwohl es dort ein überschüssiges Windangebot gibt. Mit den geplanten Leitungen soll offensichtlich auch überschüssiger Kohlestrom abtransportiert werden. Der DNR lehnt den Entwurf daher ab.
3. Wir schlagen stattdessen vor, den NEP als Lernprozess auszugestalten. Netzum-und Ausbaumassnahmen sollten erst dann erfolgen, wenn sie sich durch fortschreitende Erkenntnisse als notwendig erweisen. Eine Priorisierung von Massnahmen ist erforderlich.
4. Eine Überdimensionierung des Netzum- und Ausbaues erfolgt auch wegen der zugrundegelegten überdurchschnittlich hohen Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien (112 %). Eine ausreichende Berücksichtigung einer erhöhten Leistungsfähigkeit der Verteilnetze durch den gezielten dezentralen Ausbau von BHKW mit angeschlossenem Wärmespeicher ist nicht erfolgt. Sie lassen sich zu virtuellen Kraftwerken verknüpfen.
5. Nicht zuletzt reduziert ein intensiver Ausbau der Windenergie im Süden und Westen Deutschlands den Bedarf an Stromtransport von Nord nach Süd erheblich. Das beträchtliche gegenüber den Annahmen im NEP-Entwurf zusätzliche Windkraftpotential wird in der Studie des Kasseler IWES Fraunhofer Instituts deutlich.