29.07.2014 - 22:10 | Christiane G. | NEP

Betreff: Kommentar Sensitivitätsbericht 2014

Kommentar Sensitivitätsbericht 2014 der vier deutschen
Übertragungsnetzbetreiber zur Sensitivität"CO2-Preis"

Als im höchsten Maße spekulativ erachte ich einen Anstieg der CO2 Preise
von derzeit 6,- € auf93,- €, bereits der ursprüngliche Anstieg auf 29.-
€ erscheint unwahrscheinlich. Frage welche Bundesregierung erscheint in
ihrem Szenario 2024? Mit der jetzigen ist ein solcher Anstieg bis 2024
jedenfalls nicht zu machen.

Positive Aspekte ihres Sensitivitätenberichtes

1.:Wir erhalten eine Bundesregierung die es ernst nimmt mit der
Energiewende.

2.:Die geringere Stromerzeugung ist durchaus positiv zu bewerten,
dadurch steigt der Börsenstrompreis und damit sinkt die EEG-Umlage, als
Folge wird der Strom für den Endverbraucher billiger.

*Fragen zu Abbildung 1: Volllaststunden der einzelnen
Erzeugungstechnologien in Szenario A 2024 sowie in der Sensitivität 3*

Wenn ich die Tabelle betrachte komme ich zu dem Schluss, dass das Wasser
in Laufwasserkraftwerken nur dann fließt wenn der Wind weht (Offshore)
da beide Laufzeiten etwa gleich hoch sind. Die angenommenen Volllaststd.
für Laufwasser erscheinen erklärungsbedürftig.

Die angegebene Einspeisung von 95,2 TWh Wind offshore erscheint
ebenfalls fraglich aufgrund der Probleme mit der Gleichstromübertragung.
BorWin 1 ist seit 15.01.14 bis heute stets nur für Std. oder wenige Tage
am Netz. Siehe TenneT TSO GmbH Informationen und Daten die einen
Einblick in den Betrieb des Höchstspannungsnetzes als auch einen
Überblick über wirtschaftliche Aspekte bieten.

Völlig unberücksichtigt bleiben im Sensitivitätenbericht 2014 der vier
deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Sensitivität"CO2-Preis"

verändertes Verbraucherverhalten (Rückgang des Stromverbrauchs), sowie
das nach Abschaltung von Kohlekraftwerken umweltfreundlichere
Kraftwerksarten auch für Investoren wieder lukrativ und dadurch
verstärkt gebaut werden.

Der Bau von Gleichstromtrassen quer durch Deutschland ist höchst
fragwürdig auf Grund der Erfahrungen bei der Anbindung von BorWin1.

Noch fragwürdiger erscheint es auf See Wechselstrom in Gleichstrom
umzusetzen um ihn an Land mittels teurer Konverter wieder in
Wechselstrom umzuwandeln. Dieser Wechselstrom wird dann über einige
Kilometer über konventionelle Leitungen weitergeleitet zum nächsten
Konverter dort in Gleichstrom transformiert und nach Süddeutschland
geleitet dort in Wechselstrom zurückverwandelt und nach Österreich,
Schweiz und Italien verkauft. Dass Gleichstromleitungen verlustärmer
sind als Wechselstromleitungen streite ich nicht ab, die großen Verluste
treten aber bei der Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom und
umgekehrt auf. Sind Konverterstationen wirklich so billig dass man pro
Gleichstromtrasse zwei Stück baut die man eigentlich nicht braucht?


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