Arbeiter in orangefarbener Schutzkleidung und Helmen verlegen ein Erdkabel auf einer Baustelle. Im Hintergrund sind eine große Kabeltrommel und Strommasten zu sehen, die auf Arbeiten an der Strominfrastruktur hinweisen.

Übertragungstechniken

Für den Stromtransport
Im Höchstspannungsnetz werden je nach Einsatzgebiet und Leitungslänge verschiedene Übertragungstechniken eingesetzt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Wechselstrom- und der Gleichstromübertragung. Auf der höchsten Spannungsebene bildet die Wechselstromübertragung bei 220 kV oder 380 kV seit Langem den gängigen Standard in Deutschland.

HGÜ - Effiziente Übertragung

Gleichstromverbindungen kommen bisher verstärkt dort zum Einsatz, wo besonders weite Strecken mög­lichst ver­lust­arm über­brückt werden. Diese großen Dis­tanzen, werden bei­spiels­weise beim An­schluss von Offshore-Windparks in der Nordsee überwunden. In diesem Fall ist die Hoch­spannungs-Gleich­strom­übertragung (HGÜ) effizienter als die Über­tragung mit Wechselstrom. Auch an Land sieht der Netz­ent­wick­lungs­plan in Zukunft mehr HGÜ-Leitungen zum Strom­transport entlang der Nord-Süd-Achse vor. An den jeweiligen Einspeise- und Aus­speise­punkten einer HGÜ sind Kon­verter­anlagen er­forder­lich, die den an­kommenden Wechsel­strom in Gleich­strom umwandeln und umgekehrt beim Aus­speisen den Gleich­strom in Wechselstrom. Die geplanten HGÜ sollen mit einer Höchst­spannung von 525 kV betrieben werden und damit noch mehr Strom trans­portieren können.

Erdkabel oder Freileitung?

Beide Übertragungsarten können als Erdkabel oder als Frei­leitungen realisiert werden. Bei Frei­leitungen kommen in der Regel Stahl­gitter­masten zum Ein­satz, die eine tech­nische Lebens­dauer von bis zu 80 Jahren haben. Die Trasse unter den Masten ist nutzbar, solange ein Mindest­abstand zum Leiter­seil gewähr­leistet ist. Bei neuen land­seitigen HGÜ-Verbindungen gilt der Erd­kabel­vorrang. Freileitungen werden somit nur noch dann gebaut, wenn eine Erd­ver­kabelung aus tech­nischer, öko­logischer oder öko­nomischer Sicht nicht sinn­voll ist. Die Erd­kabel werden in einer Tiefe von 1,80 bis 2 Meter verlegt, damit darüber der Anbau von Acker­pflanzen mög­lich ist und die Flächen weiter­hin land­wirt­schaftlich genutzt werden können. Die Erdkabel besitzen eine technische Lebensdauer von 40 Jahren.

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