HGÜ - Effiziente Übertragung
Gleichstromverbindungen kommen bisher verstärkt dort zum Einsatz, wo besonders weite Strecken möglichst verlustarm überbrückt werden. Diese großen Distanzen, werden beispielsweise beim Anschluss von Offshore-Windparks in der Nordsee überwunden. In diesem Fall ist die Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) effizienter als die Übertragung mit Wechselstrom. Auch an Land sieht der Netzentwicklungsplan in Zukunft mehr HGÜ-Leitungen zum Stromtransport entlang der Nord-Süd-Achse vor. An den jeweiligen Einspeise- und Ausspeisepunkten einer HGÜ sind Konverteranlagen erforderlich, die den ankommenden Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln und umgekehrt beim Ausspeisen den Gleichstrom in Wechselstrom. Die geplanten HGÜ sollen mit einer Höchstspannung von 525 kV betrieben werden und damit noch mehr Strom transportieren können.
Erdkabel oder Freileitung?
Beide Übertragungsarten können als Erdkabel oder als Freileitungen realisiert werden. Bei Freileitungen kommen in der Regel Stahlgittermasten zum Einsatz, die eine technische Lebensdauer von bis zu 80 Jahren haben. Die Trasse unter den Masten ist nutzbar, solange ein Mindestabstand zum Leiterseil gewährleistet ist. Bei neuen landseitigen HGÜ-Verbindungen gilt der Erdkabelvorrang. Freileitungen werden somit nur noch dann gebaut, wenn eine Erdverkabelung aus technischer, ökologischer oder ökonomischer Sicht nicht sinnvoll ist. Die Erdkabel werden in einer Tiefe von 1,80 bis 2 Meter verlegt, damit darüber der Anbau von Ackerpflanzen möglich ist und die Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können. Die Erdkabel besitzen eine technische Lebensdauer von 40 Jahren.