Fernwärmenetze

Fernwärmenetze in Deutschland bestehen in der Regel aus Heizkraftwerken, Heizkesseln und Spitzenkesseln. Die Aufgabe der Kessel ist typischerweise die Erzeugung von Grundlastwärme oder alternativ die zusätzliche Wärmeproduktion in Zeiten einer hohen Wärmenachfrage.

Die Modellierung im NEP 2025 unterstellt, dass alle Heizkraftwerke Teil eines größeren Fernwärmenetzes mit zusätzlichen Kesseln sind. Daher wird der Einsatz von Heizkraftwerken unter der Berücksichtigung der Effekte von Kesseln simuliert. Die folgenden Annahmen werden getroffen um Kraftwerks- und Kesseleinsatz abzubilden:

  • Die Heizkessel stellen stets 25 % der Wärmenachfrage in jedem Fernwärmenetz bereit;
  • Wann immer die Heizkessel die gesamte Wärmenachfrage eines Fernwärmenetzes allein befriedigen können, werden diese in Präferenz zu Heizkraftwerken benutzt. Diese Annahme schließt eine Stromerzeugung im Heizkraftwerk nicht aus, zwingt dieses jedoch nicht zur wärmegeführten Produktion.
  • Da die Heizkessel eine Wärmegrundlast abdecken, können die Heizkraftwerke im Sommer und in Perioden niedriger Wärmenachfrage abgeschaltet werden.
  • Wenn die Wärmenachfrage größer als die durch Heizkessel erfüllbare Grundlast ist, müssen die Heizkraftwerke zusätzlich Wärme erzeugen um die gesamte Wärmenachfrage zu befriedigen.
  • In Zeiten sehr hoher Wärmenachfrage produzieren die Spitzenkessel zusammen mit den Heizkraftwerken um die Spitzenwärmelast zu decken.

Die Wärmenachfrage wird daher teils durch Heizkraftwerke und teils durch Heizkessel und Spitzenkessel erfüllt. Das gewählte Mittel zur Deckung der Wärmenachfrage in jeder Stunde des Jahres hängt dementsprechend von der Höhe der Nachfrage ab.