11.12.2015 - 12:36 | Alois G. | NEP
Betreff: Stellungnahme zum NEP 2025
Die folgende Stellungnahme bezieht sich auf den NEP 2025
Mit einer Veröffentlichung der Stellungnahme auf www.netzentwicklungsplan.de bin ich einverstanden.
Ich will meinen Kommentar vom 24.11.2015 ergänzen.
Was ist das Problem der Erneuerbaren Energie?
Grundproblem von Sonnen- und Windenergie ist die schwankende Energieeinspeisung ins Netz. Die Energiespitzen werden bereits heute zum Null-Tarif exportiert.
Gestern kam auf 3sat die ZIB-Nachricht: „Außerdem hat die EVN ein einträgliches Zusatz-Geschäft entdeckt: sie leistet gut bezahlte "Stromfeuerwehr-Einsätze" für Süd-Deutschland. Denn das dortige Netz muss wegen der schwankenden Windenergie-Mengen immer wieder aufgepäppelt werden.“
Es macht für mich keinen Sinn Leitungen für Strom aus Windkraft vom Norden in den Süden zu bauen und in kostenlos an Österreich und die Schweiz abzugeben und teuer zurückzukaufen.
Die aktuelle Studie von 3Akad kommt zu dem Schluss, dass
· zunächst die Windenergie abgeregelt werden soll,
· in der zweiten Stufe zum Heizen verwendet (Power to Heat)
· und erst ab 80% erneuerbarer Energie für die Erzeugung von Wasserstoff (Power to Gas) verwendet werden soll.
Power to Gas rechnet sich erst so spät, weil die Stromspitzen nur sporadisch anfallen und die Anlagen zunächst schlecht ausgelastet würden.
Ich kann mir vorstellen, dass Sonnenenergiestrom in einem Hochtemperaturspeicher in Wärme umgesetzt und nachts mit einer Gasturbine in Strom zurückverwandelt wird. Die Speichertechnologie kann von den thermischen Solarkraftwerken übernommen werden. Damit könnte die Energiebilanz im Sommer im Süden teilweise ausgeglichen werden.
In den Wintermonaten benötigt der Süden Windstrom aus dem Norden als Grundlast. Da ist auch die Leistung im Norden höher.
Damit haben wir aber noch keinen Langzeitspeicher. Dieser wird erst am Ende der Energiewende mit Power zu Gas zum Einsatz kommen. Bis dahin muss die fehlende Energie vorrangig von Gaskraftwerken ausgeglichen werden.
Was bedeutet das für den NEP 2025 B?
· Der Zukauf muss auf Eigenproduktion umgestellt werden. Dadurch kommen die Gaskraftwerke zum Einsatz und die Stromproduktion wird teilweise in den Süden verlagert. Allein durch Irsching werden 1 GW bzw. eine halbe HGÜ überflüssig.
· Reduziert man den Zukauf im Norden und den Verkauf im Süden entfallen 2 GW Transfer bzw. eine HGÜ.
· Werden EE abgeregelt oder zum Heizen verwendet, kann geschätzt 1 GW Transferleistung entfallen.
Insgesamt werden damit etwa 2 HGÜ mit 4 GW Tranferleistung überflüssig.
Warum wurde das nicht von den Netzbetreibern berücksichtigt?
Einfach weil sie das Leitungsvolumen maximieren wollen und damit den Umsatz. Wenn das durch Erdverlegung teurer wird, ist das sogar besser, weil damit höhere Kosten auf uns Verbraucher umgelegt werden können.
Wie kann diese Fehlentwicklung vermieden werden?
Bereits heute zahle ich mehr Netzkosten als Stromkosten. Das ist für mich nicht akzeptabel.
Im Netzplan werden Leitungskosten nicht berücksichtigt. Bereits vor zig Jahren habe ich gelernt, dass die niedrigsten Stromkosten dann erreicht sind, wenn Strom- und Leitungskosten ein Minimum haben. Die Leitungskosten müssen daher in der Netzplanung berücksichtigt werden. Nur so haben wir Verbraucher etwas davon.
Für mich liegt das Problem in der Trennung von Stromproduktion und Stromnetz. Wenn ich mich recht erinnere, war das eine EU-Forderung. Da die Netzkosten umgelegt werden können, ist der Wunsch nach Maximierung des Netzes verständlich.
Dieser Missbrauch kann nur beseitigt werden, wenn die Szenarien von einer neutralen Stelle erstellt werden. Dies könnte z.B. der Fraunhofer-Gesellschaft übertragen werden. Diese kann dann auch eine Minimierung der gesamten Systemkosten vornehmen.
Mit dem optimalen Szenario können die Übertragungsnetzbetreiber dann den Netzplan erstellen. Dieses Können haben sie mit den detaillierten Netzentwicklungsplänen hervorragend bewiesen.
Mit freundlichen Grüßen aus Bayern
Alois G.
Die folgende Stellungnahme bezieht sich auf den NEP 2025
Mit einer Veröffentlichung der Stellungnahme auf www.netzentwicklungsplan.de bin ich einverstanden.
Ich will meinen Kommentar vom 24.11.2015 ergänzen.
Was ist das Problem der Erneuerbaren Energie?
Grundproblem von Sonnen- und Windenergie ist die schwankende Energieeinspeisung ins Netz. Die Energiespitzen werden bereits heute zum Null-Tarif exportiert.
Gestern kam auf 3sat die ZIB-Nachricht: „Außerdem hat die EVN ein einträgliches Zusatz-Geschäft entdeckt: sie leistet gut bezahlte "Stromfeuerwehr-Einsätze" für Süd-Deutschland. Denn das dortige Netz muss wegen der schwankenden Windenergie-Mengen immer wieder aufgepäppelt werden.“
Es macht für mich keinen Sinn Leitungen für Strom aus Windkraft vom Norden in den Süden zu bauen und in kostenlos an Österreich und die Schweiz abzugeben und teuer zurückzukaufen.
Die aktuelle Studie von 3Akad kommt zu dem Schluss, dass
· zunächst die Windenergie abgeregelt werden soll,
· in der zweiten Stufe zum Heizen verwendet (Power to Heat)
· und erst ab 80% erneuerbarer Energie für die Erzeugung von Wasserstoff (Power to Gas) verwendet werden soll.
Power to Gas rechnet sich erst so spät, weil die Stromspitzen nur sporadisch anfallen und die Anlagen zunächst schlecht ausgelastet würden.
Ich kann mir vorstellen, dass Sonnenenergiestrom in einem Hochtemperaturspeicher in Wärme umgesetzt und nachts mit einer Gasturbine in Strom zurückverwandelt wird. Die Speichertechnologie kann von den thermischen Solarkraftwerken übernommen werden. Damit könnte die Energiebilanz im Sommer im Süden teilweise ausgeglichen werden.
In den Wintermonaten benötigt der Süden Windstrom aus dem Norden als Grundlast. Da ist auch die Leistung im Norden höher.
Damit haben wir aber noch keinen Langzeitspeicher. Dieser wird erst am Ende der Energiewende mit Power zu Gas zum Einsatz kommen. Bis dahin muss die fehlende Energie vorrangig von Gaskraftwerken ausgeglichen werden.
Was bedeutet das für den NEP 2025 B?
· Der Zukauf muss auf Eigenproduktion umgestellt werden. Dadurch kommen die Gaskraftwerke zum Einsatz und die Stromproduktion wird teilweise in den Süden verlagert. Allein durch Irsching werden 1 GW bzw. eine halbe HGÜ überflüssig.
· Reduziert man den Zukauf im Norden und den Verkauf im Süden entfallen 2 GW Transfer bzw. eine HGÜ.
· Werden EE abgeregelt oder zum Heizen verwendet, kann geschätzt 1 GW Transferleistung entfallen.
Insgesamt werden damit etwa 2 HGÜ mit 4 GW Tranferleistung überflüssig.
Warum wurde das nicht von den Netzbetreibern berücksichtigt?
Einfach weil sie das Leitungsvolumen maximieren wollen und damit den Umsatz. Wenn das durch Erdverlegung teurer wird, ist das sogar besser, weil damit höhere Kosten auf uns Verbraucher umgelegt werden können.
Wie kann diese Fehlentwicklung vermieden werden?
Bereits heute zahle ich mehr Netzkosten als Stromkosten. Das ist für mich nicht akzeptabel.
Im Netzplan werden Leitungskosten nicht berücksichtigt. Bereits vor zig Jahren habe ich gelernt, dass die niedrigsten Stromkosten dann erreicht sind, wenn Strom- und Leitungskosten ein Minimum haben. Die Leitungskosten müssen daher in der Netzplanung berücksichtigt werden. Nur so haben wir Verbraucher etwas davon.
Für mich liegt das Problem in der Trennung von Stromproduktion und Stromnetz. Wenn ich mich recht erinnere, war das eine EU-Forderung. Da die Netzkosten umgelegt werden können, ist der Wunsch nach Maximierung des Netzes verständlich.
Dieser Missbrauch kann nur beseitigt werden, wenn die Szenarien von einer neutralen Stelle erstellt werden. Dies könnte z.B. der Fraunhofer-Gesellschaft übertragen werden. Diese kann dann auch eine Minimierung der gesamten Systemkosten vornehmen.
Mit dem optimalen Szenario können die Übertragungsnetzbetreiber dann den Netzplan erstellen. Dieses Können haben sie mit den detaillierten Netzentwicklungsplänen hervorragend bewiesen.
Mit freundlichen Grüßen aus Bayern
Alois G.