24.05.2014 - 22:10 | Claudia H. | NEP

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu dem NEP 2014 habe ich folgende Einwendungen zu machen.

1. Generelles:

a. Meines Erachtens beschreibt der gesamte NEP zwar nur den
erforderlichen Leitungsbedarf, geht jedoch im gesamten Dokument immer
einseitig von Freileitungen aus („Beseilung“). Um einen zügigen Netzausbau
voran zu treiben, sollte unbedingt auch die Erdverkabelung in Betracht
gezogen werden. Hierzu sollte es wenigstens einen runden Tisch geben , ein
Forschungsprojekt o.ä. eingesetzt werden, damit auch neue, geschlossen
verlegte Erdkabeltechnologien wie z.B. Powertubes (Brakelmann/Stein) oder
Strom Pipelines (Prof Molitor, Magdeburg) Beachtung finden. Warum auch
immer, vergleichen die ÜNB die Freileitung immer noch nur mit der
konventionellen Erdkabeltechnologie.

b. Ebenso verzichtet der Netzentwicklungsplan darauf, neue
Energieproduktion in den „Nehmerländern“ Bayern, Baden-Württemberg und
Hessen anzuregen. Dies sollte eine vorrangige Aufgabe auch eines NEP sein,
dass er aufzeigt, wie der unsinnige Stromtransport über riesige
Gleichstromtrassen vermieden oder zumindest minimiert werden kann.

c. Wie wird eigentlich sichergestellt, dass die ÜNB nicht unnötige
Anbindungen von Kohlekraftwerken (insbesondere Ibbenbüren) beabsichtigen?
Seit vielen Jahren ist die Stromversorgung/leitung auf dem heutigen Stand,
warum ist jetzt der Leitungsbau erforderlich, wo doch der Energiebedarf
zurückgeht?

d. Welche Rolle spielt der Export von Strom? Meines Erachtens könnte
ein guter Teil des Netzausbaus überflüssig werden, wenn wir keine so großen
Überschüsse für den Export produzieren. Die Regierung muss sicherstellen,
dass hier nicht Finanzinteressen der ÜNB im Vordergrund stehen.


2. AMP – 010 Netzverstärkung und –ausbau in der Region
Münsterland-Westfalen

a. Ich fordere, dass der Leitungsabschnitt Lüstringen Gütersloh als
Projekt für eine Erdkabelverlegung nach innovativer geschlossener Bauweise
definiert wird (s. 1.a). Dies ist zwar ein EnLAG-Projekt, doch die
Bundesregierung hat es in der Hand, dies zu beschließen. Die
Bürgerinitiative „Keine 380kv am Teuto“ ist sich sicher, dass eine solche
Maßnahme den Netzausbau hier stark beschleunigen kann und wir damit auf
einen breiten Konsens stossen. Über die positiven Effekte auf Mensch, Natur
und Landschaft (Naturpark TerraVita) brauche ich hier gar nicht erst zu
referieren.

b. Die derzeitige 220kv Leitung von Gaste nach Lüstringen führt wie
auch die Leitung von Lüstringen nach Gütersloh direkt durch die Stadt
Osnabrück. Es sind rund 9000 Menschen betroffen, die in einem Abstand von
unter 400m leben. Sehr viele von denen, insbesondere in den Stadtteilen
Voxtrup, Schölerberg, Nahne und Hellern leben direkt darunter (