09.12.2015 - 18:36 | Maria T. | NEP

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Folgenden gebe ich meine Stellungnahme zum NEP Strom 2025/1.Entwurf vom 18.11.2015 ab. Sie bezieht sich auf den Bau von Gleichstromtrassen im Allgemeinen, insbesondere aber auf den Korridor DC5/DC6 Wolmirstedt – Gundremmingen/Gundelfingen bzw. Wolmirstedt - Isar:

Der Energiedialog in Bayern hatte deutlich gezeigt, dass der Ausbau der HGÜ-Netze überdimensioniert ist. Insbesondere der Korridor DC5/DC6 dient hauptsächlich der zukünftigen Einspeisung von Braunkohlestrom und dem internationalen Stromhandel. Für die Versorgungssicherheit Bayerns ist er nicht erforderlich.
Der Bau der HGÜ-Leitungen dient meiner Meinung nach dazu, das bisherige System von zentraler Stromerzeugung in der Hand weniger Erzeuger auch weiterhin zu fördern. Ich fordere hier ein grundlegendes Umdenken: Die Energiewende muss zu einer Bürger-Energiewende werden, in der Dezentralisierung oberstes Gebot ist!
Auf die Ergebnisse des Bayerischen Energiedialogs wurde weder im NEP Strom 2014/2.Entwurf, noch in den Prüfungsergebnissen der BNetzA eingegangen. Ebenso wurden die über 26.000 Stellungnahmen zum NEP2014/1. Entwurf, bzw. fast 40 000 Stellungnahmen zum NEP 2014/2. Entwurf berücksichtigt, teilweise mit der Begründung, dass es sich hier um „Serienbriefe“ handelte. Dagegen verwehre ich mich ausdrücklich! Meine Stellungnahme zum NEP 2025/1.Entwurf entspricht meiner persönlichen Meinung und wird persönlich von mir unterzeichnet. Als mündiger Bürger unterstütze ich die Bürgerinitiativen gegen die HGÜ-Stromtrassen und fordere:

1.) Vor weiteren Planungen muss erst die Notwendigkeit der Trassen durch unabhängige und neutrale Gutachter zweifelsfrei festgestellt werden.

2.) Das Vorhaben verstößt, durch das verabschiedete Netzausbaubeschleunigungsgesetz, gegen die demokratischen Grundrechte aller BürgerInnen auf frühzeitige Klagemöglichkeiten (gemäß der Aarhus-Konvention), deshalb müssen alle die HGÜ-Trassen betreffenden Planungen mit sofortiger Wirkung gestoppt werden.

3.) Der Fokus bei der Umsetzung der Energiewende sollte auf der Erforschung und Nutzung von Speichertechnologien, Ausbau von Wind- und Solarenergie, sowie der Ausschöpfung des Potentials zur Einsparung von Strom liegen. Die Realisierung der geplanten HGÜ-Leitungen würde Innovationen in diesen Bereichen behindern und einer langfristigen Verstromung deutscher Braunkohle den Weg bereiten. Dies kann nicht im Sinne der Energiewende sein!

Beitragsanhang

maria_t.pdf [ PDF | 88.75 KB ]