27.02.2021 - 20:29 | Barbara D. | NEP

Betreff: Stellungsnahme abgeben für NEP 2035 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,



Mit der Veröffentlichung bin ich einverstanden. Ich habe die
Datenschutzbestimmungen gelesen.



Ich bitte dringend um Bestätigung dieses Schreibens.



Die wesentlichen Kritikpunkte sind:

- Fehlen einer volkswirtschaftlichen Gesamtbetrachtung

- Europäischer Rahmen kombiniert Resultate des Netzentwicklungsplans
(irreführende Begründung für die Gleichstromtrassen)

- Investitionsvolumen führt zu massiven Mehrbelastungen für private
Haushalte

- Fehlende Alternativenprüfung (Trennung der Preiszone, Beteiligung der
Stromhändler an den Netzkosten)

- Verfehlen der Pariser Klimaziele durch unzureichende Aussicht nach 2040
(vollständige Dekarbonisierung bis 2050)

- Systemsicherheit des abgebildeten Stromsystems zweifelhaft (unzureichende
Aussicht auf Langzeitspeicheroptionen für Dunkelflaute und andersweitige
Versorgungsengpässe)

- Fehlende Transparenz (Nachvollziehbarkeit der Berechnungen für
Öffentlichkeit und Politik)

- Netzentwicklungsplan wird weiterhin nicht als politischer Imputgeber
verstanden



Es ist schade, dass die Netzbetreiber die Gelegenheit nicht wahrnehmen, im
Rahmen der Netzentwicklungspläne (Begleitdokumente) Abschätzungen zu
alternativen Marktrahmen vorzunehmen. Die Kenntnis darüber, inwieweit sich
die Notwendigkeit des Netzausbaus bei einer veränderten Kostenwälzung
(Beteiligung der Stromhändler an den Kosten der Netze) verändern würde, wäre
wesentlich für politische Entscheidungsträger.



-> Kosten laufen aus dem Ruder:

Forderung: Darstellung der auf Grundlage der im NEP angegebenen
Investitionsvomlumina zu erwartende Auswirkungen auf Strompreise /
Netzentgelte



-> Volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung:

Forderung: volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung und Alternativenabwägung



-> Abbildung des Auslands / Stromtransit / Europäischer Rahmen:

Forderung:

- Veröffentlichung auch der aus dem Lastmodell hervorgehenden Spitzenlast
durch Stromtransite

- gesonderte Darstellung der für die marktgetriebenen nötigen
Leitungskapazitäten ab den zu den jeweiligen Interkonnektoren zuordenbaren
Netzknotenpunkten in einer eigenen Karte

- Abschätzung der Kapazitätenanforderungen bei Beschränkung der für
internationalen Handel zur Verfügung zu stellenden Kapazitäten auf 50% und
30%, dabei Abschätzung der Stromkostenentwicklung in Deutschland und
Auswirkungen auf notwendigen Kraftwerkspark

- Versuch einer volkswirtschaftlichen Gesamtbetrachtung der durch das
EU-Binnenmarktpaket geforderten Handelskapazitäten

Systemsicherheit: Extremfallbetrachtung



-> Systemsicherheit: Annahmen zur Erzeugungs- und Speicherkapazitäten
gewährleisten Systemsicherheit nicht (Stromverbrauch und Jahreshöchstlast)
oder scheitern am Pariser Klimaabkommen:

Forderung:

Die Systemsicherheit des Stromsystems im Maßstab des europäischen
Verbundnetzes muss für jedes Szenario nachgewiesen werden, wobei Annahmen zu
einer mehrwöchigen Dunkelflaute über Zentraleuopa gemacht werden müssen,
während aufgrund derselben Wettersituation gleichzeitig größere Kapazitäten
konventioneller Leistung (bspw. Atomkraft in Frankreich) nicht oder nur
eingeschränkt verfügbar sind.

Vorschlag:

Es muss zunächst ein Zielszenario 2050 formuliert werden und anschließend
vernünftige Zwischenziele festgelegt werden. Für dieses Szenario wäre dann
die Netzplanung auszurichten.



-> Transparenz herstellen:

Vorschlag: Die verwendeten Eingangsdaten, Lastflussparameter,
Netztopographie und die verwendete Software für Dritte / unabhängige Stellen
zur Verfügung stellen Mit freundlichen Grüßen Barbara D.